Zigarettenwährung

20.02.2010 18:42

 

Zigarettenwährung

 
Jugendliche handeln mit Zigaretten auf dem Schwarzmarkt, Westdeutschland 1948

Zigarettenwährung ist ein Begriff, der in Zusammenhang mit dem allgegenwärtigen Schwarzmarkt in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich wurde.

Da nach dem Krieg das Geld im von den Alliierten besetzten Deutschland durch Inflation beständig an Wert einbüßte, wurde der direkte Warentausch bei den Menschen immer beliebter. Auch die Wertvergleichsfunktion des Geldes wurde von Waren übernommen, hauptsächlich von den Zigaretten, die ausgesprochen knapp waren und gerne gehandelt wurden. Dies ging soweit, dass sich Zigaretten als allgemeiner Wertmaßstab einführten, so dass man schließlich von der Zigarettenwährung sprach, wobei eine Zigarette einem Geldwert von ungefähr 10 Reichsmark entsprach.

Mit der Währungsreform am 20. Juni 1948 normalisierten sich die Verhältnisse wieder.